Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)

Der Zaunkönig ist der drittkleinste heimische Vogel und in Europa der einzige Vertreter der Familie der Zaunkönige. Durch seine runde Gestalt und den typischerweise hoch aufgerichteten Schwanz ist der scheue Vogel gut zu erkennen. Männchen und Weibchen lassen sich optisch nicht unterscheiden und zeigen beide ein unscheinbares braunes Gefieder.

Der natürliche Lebensraum von Zaunkönigen sind dichte Gebüsche und Hecken, wobei er die Nähe zu einem Gewässer bevorzugt. Der kleine Vogel lebt im Verborgenen und huscht schnell durch bodennahes Gestrüpp oder efeubewachsene Bäume oder Mauern. Dabei legt er nur kurze Strecken fliegend zurück und bleibt meist in Bodennähe. Durch diese huschenden Bewegungen kann der kleine Zaunkönig zunächst für eine Maus gehalten werden. Selten besucht ein Zaunkönig freie Flächen und ist meist schnell wider verschwunden. Um dem scheuen Vogel an einer Futterstation gerecht werden zu können, sollte diese nicht zu offen stehen und in unmittelbarer Nähe Versteckmöglichkeiten bieten. Der Weichfutterfresser sucht im dichten Gestrüpp nach kleinen Insekten oder Spinnen, labt sich aber auch gerne an Him-, Brom- oder Holunderbeeren. In unbeobachteten Momenten huscht der Zaunkönig zur Futterstelle und bedient sich gern an feinen Saaten, getrockneten Insekten oder weichem Fettfutter.

Der Zaunkönig mag am liebsten:

• Fett- und Weichfutter

• Körnerfutter

• Mehlwürmer

• Energieblöcke und -crème

Zaunkönige sind Einzelgänger und vertreiben auch Artgenossen mitunter lautstark aus ihrem Revier. Besonders die männlichen Tiere können dabei erstaunlich ruppig sein. Für die Balz baut das Männchen ein Nest in seinem Revier und lockt durch seinen Gesang ein Weibchen herbei. Die Nester von Zaunkönigen sind geschlossene Kugeln mit nur einem kleinen Eingang. Sie bestehen zu einem Großteil aus Moos, wodurch sie im dichten Gestrüpp oder zwischen Wurzeln perfekt getarnt sind. Wenn das Weibchen mit dem Nest zufrieden ist, polstert das Paar es gemeinsam aus und zieht dort 5 bis 8 Junge groß. Diese können mit einem Alter von etwa 2 Wochen das Nest bei Gefahr verlassen und werden dann auch meist nicht mehr gefüttert. Während sich die erwachsenen Vögel wieder trennen, bleiben die Jungtiere bis zu ihrem ersten Frühjahr in kleinen Gruppen zusammen und unterstützen sich bei der Nahrungssuche gegenseitig.

Wenn auch Zaunkönige aufgrund ihrer Scheu eher selten gesichtet werden, ist ihr Bestand in den letzten Jahren durchaus als stabil zu bewerten. Dennoch ist es unstrittig, dass ihr natürlicher Lebensraum stetig abnimmt. Dichtes Unterholz findet sich nur in wenigen „verwilderten“ Gärten und Parks und auch Wälder werden durch intensive forstwirtschaftliche Nutzung „ordentlich“ gehalten. Experten raten Besitzern von großflächigen Gärten dazu, unterschiedliche Lebensräume zu schaffen, damit möglichst viele Arten hier ein Zuhause finden.